Auch der Uri Rotstock stand schon länger auf unserer Liste. Wir waren uns nie sicher ob dieser imposante Berg besser eine Skitour oder eine Wanderung sein soll. So versuchten wir uns mal an einer Wanderung. Früh am Morgen, nachdem wir auch noch Nael aufgeladen hatten, sind wir Richtung ‘Isenthal’ aufgebrochen. Dort führt eine enge Strasse weiter zum ‘Neihüttli’, wo eine kleine Bahn die ersten paar Höhenmeter abkürzen sollte. Wir waren alles andere als einsam unterwegs und so kam es, dass wir über 30 Minuten warten mussten, bis uns die Bahn mitnehmen konnte. Auf der Musenalp angekommen (man hätte auch hier im Berggasthof übernachten können) liefen wir zügig los. Der Weg selbst ist gut markiert und gut ausgebaut und so vernichtete wir schnell Höhenmeter in Richtung ‘Chlitaler Firn’. Dieser zeigte sich von seiner nahezu inexistenter Seite. Das wenige übrig gebliebene Eis ist gut von Geröll überdeckt und kann somit ohne weiteres mit Approach-Schuhen begangen werden. Ohnehin war dies die richtige Schuhwahl für den heutigen Tag. Im steilen Geröllfeld zum P. 2826 hielten uns mehr andere Wanderer auf als das Gelände.
Auf dem Sattel angekommen ist es nur noch ein kurzer Anstieg bis zum Gipfel. Wie erwartet waren wir auch auf diesem nicht alleine. Dennoch genossen wir den Gipfel und die Rundsicht ausgiebig bevor wir uns wieder auf den Abstieg machten. Für die Rückkehr zum Auto wählten wir den weiteren Weg, welcher zuerst ziemlich direkt runter zur ‘Gitschenhörelihütte’ führt. Das Geröllfeld ist technisch fast anspruchsvoller als die mit Ketten abgesicherte Felspartie. Nach der ‘Gitschenhörelihütte’ wechselt die Markierung auf ‘Rot-Weiss-Rot’ und der Weg verlässt das Geröll und führt durch Alpwiesen. Möglich die Höhe halten führte dieser uns vorbei an der ‘Biwaldalp’ auf den ‘Sassigrat’. Nach einer letzten kurzen Stärkung stiegen wir dann die steilen Grashänge zur ‘Musenalp’ ab. Da die Warteschlange bei der Bahn erneut epische Länge anzunehmen schien, verzichteten wir darauf und liefen zu unserem Auto runter.
Der Uri Rotstock war berechtigter Weise auf unserer Liste. Es ist ein imposanter Berg mit gigantischer Rundsicht und wir empfehlen jedem einen Besuch. Die Wanderung selbst ist kurzweilig und die steile Passage wechseln sich mit technisch anspruchsvolleren ab, jedoch übersteigen die technischen Anforderungen nie ein gewissen Niveau, so dass man die Wanderung immer ausgiebig geniessen kann.
Routendetails