Nael und Regina haben uns angefragt, ob wir über den 1sten August das Weissmies überschreiten möchten. Da waren wir natürlich sofort dabei. Unsere erste Hochtour vor 6 Jahren haben wir mit einem Bergführer unternommen und dieser hat uns über die Normalroute auf den Gipfel geführt. Da hatte uns das Bergfieber definitiv gepackt. Auf unserer ersten Tour war es neblig und wir hatten keine Aussicht, somit gab es gleich mehrere Gründe, dieses mal selbständig auf das Weissmies zu klettern: spannende und abwechslungsreiche Route über den SSE-Grat, Tour im schönen Saastal und super Aussicht auf die umliegenden Berge.
Hüttenzustieg Almagellerhütte
Es gibt verschiedene Zustiege zur Almagellerhütte. Wir haben den wohl gemütlichsten über den Höhenweg ab Kreuzboden gewählt. Bis zur Almagelleralp geht es ziemlich flach über einen sehr schönen Wanderweg, am Schluss verliert man etwas 300hm bis man bei der Alp ist. Auf der Almagelleralp haben wir einen kurzen Zwischenstopp gemacht. Leider kann ich niemandem empfehlen, dort eine Rösti zu essen. Ich wage es zu behaupten, dass dies die schlechteste Rösti war, die ich je gegessen haben. Von der Almagelleralp müssen noch 700 hm bis zur Hütte bewältigt werden. Wir haben den Säumerweg gewählt, da uns dieser etwas weniger Steil schien. Die gesamte Wanderung dauert etwa 4 Stunden. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Gemäss Vorhersage sollte es den ganzen Nachmittag regnen, wir wurden jedoch nur die letzte halbe Stunde nass.
Routendetails
Überschreitung Weissmies
Wie bei 4000er üblich ist man selten alleine auf der Tour. So war es kaum verwunderlich, dass die komplette Hütte um 4 Uhr zum Frühstück erschien und nachher zusammen mit uns sich an den Aufstieg machte. Dieser führt zuerst ca 300hm auf einem Wanderweg zum ‘Zrvischbergenpass’. Die wenigen Restschneefeldern die wir querten waren alle fest durchgefroren und stellten kein Problem dar. Auf dem Pass angekommen entschieden wir uns solange wie möglich auf dem Firnfeld zu bleiben. So montierten wir bei ~3300m die Steigeisen und stiegen steil am Grat entlang hoch. Verschiedene Gruppen verzichteten ganz auf Steigeisen und stiegen frühstmöglich auf den Grat. Obwohl der Grat praktisch schneefrei war, behielten wir unsere Steigeisen für den ganzen Tag an. So kamen wir trotz einigem Verkehr gut voran und standen bald wieder auf dem Gletscher, der über einen schmalen Grat auf den Gipfel führte.
Nach ausgiebiger Pause und geniessen der fantastischen Rundsicht machten wir uns auf den Abstieg. Der vermeintlich einfache Aufstieg hatte eine sehr tiefe und gute Spur, führte jedoch extrem steil in die Tiefe. Der imposante Gletscherabbruch beim Start gepaart mit den, durch die Wärme dieses Sommers kreierte, Instabilität machte diesen Teil der Tour zur quasi Schlüsselstelle.
Auf der Sonnenterasse bei Hohensaas liessen wir es uns gutgehen und beobachteten die weiteren Seilschaften im Auf- und Abstieg bevor wir uns mit der Bahn wieder ins Tal chauffieren liessen und den Heimweg antraten.
Routendetails